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Zusammenziehen: Ist DAS schön!!!

So ab Mitte Zwanzig geht das meistens los. Sind es anfangs noch minimale Störungen im großen Gefüge, breitet sich die Veränderung nach kurzer Zeit wie eine Seuche aus. Sie erfasst jeden, jeder denkt darüber nach, das Beispiel einiger Mutiger steckt andere an – kurz, es ist nicht zum Aushalten! Jedenfalls so lange nicht, bis man sich selbst dazu entscheidet. Ab dann terrorisiert man alle, die es gerade nicht hören wollen, mit Geschichten über das gemeinsame Wohnen. Wenn einem keiner mehr zuhört, gibt es zum Glück noch das Internet… 🙂

Das erste Problem beim Zusammenziehen ist die Wohnung. Groß sollte sie sein, aber nicht zu groß, weil man sich sonst nicht mehr über den Weg läuft. Will man ein gemeinsames Schlafzimmer oder lieber zwei getrennte? Das Bad muss wunderschön blitzen, die Küche möglichst groß sein, ein Balkon wäre auch nicht schlecht, der Schnitt ist immens wichtig und ohne Keller ist die Wohnung schon fast wieder nichts mehr wert. Diesen Ansprüchen moderner Päärchen werden logischerweise die wenigsten Wohnungen gerecht.

Trotzdem würde ich generell dazu raten, lieber länger zu suchen, anstatt die nächstbeste Wohnung zu nehmen. Schließlich wird der Umzug in die neue Wohnung rückblickend das Ereignis sein, welches am wenigsten Reibung verursacht hat. Dafür stellt ein geglückter Umzug die Weichen für einen guten Start ins Zusammenleben.

Womit wir beim nächsten Punkt wären. Der Alltag. „Wir sind zusammengezogen, weil wir ja eh die ganze Zeit nur aufeinander hingen.“ Leute, die solche Sätze von sich geben, wissen im seltensten Fall, wovon sie reden. „Jeden Abend“ ist nicht „die ganze Zeit“, sondern maximal ein Drittel des Tages. Klar, die Rechnung hinkt, aber trotzdem: Lieber bewusst darüber nachdenken, ob man mit diesem Menschen wirklich den ganzen Tag verbringen möchte, als sich hinterher über jedes herumliegende Kleidungsstück aufzuregen. Beziehungen sind auch möglich, wenn die Partner getrennt leben. Nur weil die Vorabendserie das Zusammenziehen als Nonplusultra propagiert, muss man sich nicht blind in einen Haufen Ärger stürzen.

Wenn es funktioniert, ist es natürlich viel schöner. Und angenehmer. Und toller. Das Selbstbewusstsein steigt auch. Und der Sex… Aber davon reden meistens nur diese nervigen Leute, die schon zusammen wohnen.